Neustart voraus!

„Jetzt fühle ich mich gut aufgehoben in dem was ich tagtäglich mache.“

Anonym

Vom Studienabbruch zur Medienkauffrau Digital & Print zur berufsbegleitenden Studentin

Unser Testimonial möchte lieber anonym bleiben, aber anderen StudienabbrecherInnen trotzdem Mut machen. Wir danken für das Interview, die persönlichen Eindrücke und die wertvollen Tipps!

Wann hast du gemerkt, dass das Studium nichts für dich ist?

Bereits während des Mathe-Vorbereitungskurses einige Wochen vor offiziellem Studienstart habe ich mich in der Uni nicht wirklich wohl gefühlt. Im Laufe des ersten Semesters habe ich immer mehr gemerkt, dass mir zwar das Studieren und Lernen Spaß macht, andererseits haben mich die unklaren Zukunftsaussichten bereits zweifeln lassen. Vor allem, da das Studium mit keinem spezifischen Berufsbild verbunden war.

Von welcher Seite hast du dir während des Zweifelns Unterstützung geholt?

Während meines zweiten Semesters habe ich meine Sorgen und Gedanken bezüglich eines Studienabbruchs bei der psychosozialen Beratungsstelle (PSB) der Universität geäußert. Im Zuge dessen haben diese mir das Berufs- und Orientierungscoaching „Neustart voraus“ nahegelegt. In den darauffolgenden Wochen hat mir das Einzel-Coaching der BFGoe sehr geholfen, mir darüber klar zu werden, was ich beruflich machen möchte und wo meine Fähigkeiten liegen.

Was gab den finalen Ausschlag zur Entscheidung „Studienabbruch“?

Die Entscheidung habe ich eigentlich schon nach einigen Wochen getroffen, habe mir selbst allerdings gesagt, dass ich mich zumindest das erste Semester in das Studium reinhänge, um einen guten Eindruck vom Studieren zu bekommen. Nachdem ich mich entschieden habe, dass ich das Studium abbrechen werde, habe ich mich im zweiten Semester über mögliche Ausbildungsberufe informiert und währenddessen hilfreiche Module, wie zum Beispiel Statistik und Mathe, für eine kaufmännische Ausbildung belegt. Ich habe sogar aus Interesse noch einen Italienischkurs belegt.

Welche Gefühle haben deinen Studienausstieg und deinen Berufseinstieg begleitet?

Nachdem ich die Zusage für meine Ausbildung erhalten habe, war ich unglaublich erleichtert und froh, doch noch etwas gefunden zu haben, was mir Spaß machen könnte. Während meiner ersten Wochen und Monate der Ausbildung habe ich mich sehr zufrieden und gut aufgehoben gefühlt. Das Unternehmen hat zu mir gepasst, das Arbeitsumfeld ist toll und mir liegt das praktische Arbeiten deutlich mehr als ein doch eher theoretisches Studium.

Heute bist du bereits seit einigen Jahren in einem regionalen Unternehmen tätig und hast eine feste Anstellung.

Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zur Medienkauffrau Digital & Print wurde ich von meinem Ausbildungsbetrieb unbefristet übernommen und habe ein berufsbegleitendes Studium angefangen, um meine Kenntnisse in meinem Ausbildungsberuf weiter vertiefen zu können und zudem bessere Karrierechancen zu haben. Rückblickend bin ich sehr froh darüber, mein Studium abgebrochen zu haben, da ich mich nun, sehr im Gegensatz zu meiner Studienzeit, sehr sicher und gut aufgehoben fühle in dem was ich tagtäglich mache.

Du studierst wieder?

Ja, dieses Studium baut thematisch auf meiner Ausbildung im Verlagswesen auf, umfasst den Bereich Medien- und Kommunikationsmanagement. Natürlich habe ich deutlich weniger Freizeit, da ich weiterhin Vollzeit arbeite. Freigestellt werde ich nicht, sondern studiere eigenverantwortlich nach Feierabend und an den Wochenenden. Das ist eine größere Belastung, aber die nehme ich gern in Kauf!

Was kannst du anderen Personen in einer ähnlichen Situation empfehlen? Was würdest du StudienzweiflerInnen raten?

Um gezielter Unterstützung im Bewerbungsschreiben und Führen von Bewerbungsgesprächen zu erhalten, habe ich auch spezielle Bewerbungstrainings gemacht. In diesen konnte man auch mit anderen Studienabbrechern Bewerbungen schreiben und sich austauschen. Im Lauf einiger Wochen habe ich dann eine Zusage für meine Wunschausbildung bekommen.

Im Endeffekt bringt es einem nichts, wenn man aus Pflichtgefühl ein Studium macht, was nicht zu einem passt, man sich nicht wohl fühlt und unglücklich ist. Bei der heutigen Vielfalt an Ausbildungsberufen und ausbildenden Unternehmen gibt es eigentlich für jeden eine geeignete Ausbildung. Und wenn man einmal ein Studium abbricht, heißt es nicht, dass man nicht im Nachhinein noch einmal berufsbegleitend studieren kann.

Für den eingeschlagenen Weg und das weitere Berufsleben wünschen wir viel Erfolg!

 

 

Der Weg

  • Gespräche mit der PSB der Universität Göttingen
  • Teilnahme am Einzelcoaching der BFGoe
  • spezielles Bewerbungstraining und Austausch mit anderen Abbrechenden
  • Bewerbung zur Medienkauffrau Digital & Print in Göttingen, erfolgreicher Ausbildungsabschluss und unbefristete Übernahme
  • Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums (baut thematisch auf Ausbildung und Berufsinhalten auf)

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